Güterzugtunnel Fürth: Erörterungstermin hat stattgefunden

Termine am 28. und 29. September 2022 * Träger öffentlicher Belange und Privatpersonen konnten vor Ort in Fürth Einwände konkretisieren und ausführen * Entscheidung über Planfeststellungsbeschluss erfolgt durch Eisenbahn-Bundesamt

Im Genehmigungsverfahren für den Güterzugtunnel Fürth und seine Zulaufstrecken haben wir einen weiteren wichtigen Meilenstein erreicht: Der Erörterungstermin für den südlichen Abschnitt Kleinreuth–Tunnelportal Nord (Planfeststellungsabschnitt 13) hat stattgefunden. Das Anhörungsverfahren wird für diesen Abschnitt von der Regierung von Mittelfranken geführt. Insgesamt sind rund 60 Personen der Einladung der Regierung zu diesem Anlass in die Fürther Stadthalle gefolgt.

Behandelt wurden so unterschiedliche Themen wie Schall- und Umweltschutz, Baulogistik und benötigte Flächen. (Bild: Stella Loth / DB AG)
V.l.n.r.: Projektleiter Tim Lorenz, Projektingenieur Lukas Bayerle und Syndikus Andreas Gerth vertraten die DB Netz AG. (Bild: Stella Loth / DB AG)

 

Im Erörterungstermin können Träger öffentlicher Belange sowie direkt betroffene Privatpersonen ihre Einwendungen und Anregungen noch einmal gegenüber der Anhörungsbehörde und der Deutschen Bahn konkretisieren. Diese Einwendungen und die dazugehörigen Stellungnahmen der DB werden gemeinsam besprochen. Behandelt wurden so unterschiedliche Themen wie Schall- und Umweltschutz, Baulogistik und benötigte Flächen.

DB-Projektleiter Tim Lorenz ist zufrieden mit dem Termin: „Die meisten Einwände haben wir bereits im Vorfeld umfänglich beantwortet. Alle Grundstückseigentümer und sonstige Betroffene wurden durch uns vorab über das Vorhaben informiert. Es wurden heute keine wesentlichen neuen Einwände vorgebracht und ich bin zuversichtlich, dass wir auch für die noch offenen Themen gemeinsam eine Lösung finden. Natürlich sind wir auch über den Erörterungstermin hinaus für alle Beteiligten und Betroffenen ansprechbar. Ich gehe davon aus, dass das weitere Verfahren jetzt zügig voran geht.“

Besonders erfreulich: Zahlreiche Träger öffentlicher Belange und andere Beteiligte sprachen ihre grundsätzliche Zustimmung zu dem Tunnelprojekt aus. Darunter der Bund Naturschutz (BUND) sowie Vertreter:innen der Stadt Nürnberg und der Stadt Fürth.

Im nächsten Schritt verfasst die Regierung von Mittelfranken eine Stellungnahme zum gesamten Anhörungsverfahren und übergibt diese der Planfeststellungsbehörde, dem Eisenbahn-Bundesamt (EBA). Das EBA wägt anschließend alle Argumente gegeneinander ab und trifft die Entscheidung über den Erlass des Baurechts mittels Planfeststellungsbeschluss.

Das Projekt Güterzugtunnel Fürth ist in drei Planfeststellungsabschnitte (PFA) unterteilt. Neben dem Abschnitt Kleinreuth–Tunnelportal Nord (PFA 13) sind dies die Abschnitte Tunnelportal Nord–Kleingründlach (PFA 16) sowie Kleingründlach–Eltersdorf (PFA 17). Für letzteren ist der Planfeststellungsbeschluss bereits 2009 durch das Eisenbahn-Bundesamt ergangen. Dieser Abschnitt befindet sich in der Ausführungsplanung.

Tim Lorenz ist zufrieden mit dem Termin. Sein Team und er sind auch über den Erörterungstermin hinaus für alle Beteiligten und Betroffenen ansprechbar. (Bild: Stella Loth / DB AG)

Für den dritten Planfeststellungsabschnitt im Bereich Tunnelportal Nord–Kleingründlach (PFA 16) bereitet das Team rund um Tim Lorenz derzeit die Änderungsunterlagen zur Güterzugstrecke für die Offenlage vor. Sie sollen im kommenden Jahr beim Eisenbahn-Bundesamt eingereicht werden, das für diesen Abschnitt sowohl Anhörungs- als auch Planfeststellungsbehörde ist. Das Planänderungsverfahren für die geplante Güterzugstrecke erfolgt unabhängig vom nachfolgenden Planänderungsverfahren des S-Bahn-Projekts in diesem Bereich. Die Güterzugstrecke wird so ausgelegt, dass keine S-Bahn-Trassierungsvariante bevorzugt und keine Entscheidung vorweggenommen wird. Hierzu Gesamtprojektleiterin Nicole Kumpfmüller-Böhm: „Die Abstimmungen zwischen der Deutschen Bahn und dem Freistaat Bayern zu diesem Thema nehmen noch Zeit in Anspruch. Deswegen haben wir uns dazu entschieden, die Planung der Güterzugstrecke jetzt gezielt vorzuziehen. Unser Ziel ist es, das Projekt Güterzugtunnel Fürth jetzt zügig voranzubringen.“

Das Projekt in Kürze: Der Güterzugtunnel Fürth wird den Eisenbahnbetrieb rund um die Stadt Fürth nachhaltig entlasten. Er ist das zentrale Bauwerk einer neuen, 14 Kilometer langen Güterverkehrsstrecke zwischen Nürnberg und Eltersdorf. Der siebeneinhalb Kilometer lange Tunnel geht südlich des Nürnberger Großmarkts in die Tiefe, unterquert die Pegnitz und führt unter der A73 entlang, bevor er bei Fürth-Kronach wieder die Oberfläche erreicht. Durch den Tunnel können Güterzüge aus und in Richtung Bamberg den stark beanspruchten Knoten Fürth zukünftig unterqueren. So werden Anwohner:innen vor Güterverkehrslärm geschützt und oberirdisch ist mehr Platz für Personenzüge. Erste vorbereitende Baumaßnahmen sind für Mitte des Jahrzehnts geplant. Der Güterzugtunnel Fürth ist das größte Bahnprojekt der Zwanziger Jahre in Mittelfranken.

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