Starke Macher:innen in Nordbayern – Aus der Region für die Region

Folge 8: Patrick Rupp, Projektingenieur Elektrifizierung Marktredwitz–Regensburg

In unserer Reihe „Starke Macher:innen in Nordbayern“ stellen wir Euch Mitarbeitende vor, die in unseren Großprojekten in Nordbayern besondere Verantwortung tragen und dabei richtig was bewegen.

Patrick Rupp ist Projektingenieur in unserem Schwester-Großprojekt – beim Ausbau und der Elektrifizierung der Bahnstrecke zwischen Marktredwitz und Regensburg. Er ist zwar gerade erst 30 geworden, kann aber schon 15 Jahre Berufserfahrung vorweisen. Bevor er sich für ein Mechatronik Studium entschieden hat, arbeitete er bereits vier Jahre als gelernter Techniker. Sein Studium absolvierte der 30-Jährige als berufsbegleitendes Fernstudium: „Unter der Woche habe ich Vollzeit gearbeitet und hatte am Wochenende Vorlesungen. In einem Fernstudium sind viel Selbstorganisation und Eigenverantwortung gefragt, im späteren Berufsleben und auch in meinem Job als Projektingenieur bei der Bahn sind das essenzielle Fähigkeiten, die ich so schon früh gelernt habe.“

Patrick direkt an der Bahnstrecke zwischen Marktredwitz und Regensburg (Bild: Anastasia Schmitz / DB AG).

Mit dem Studienabschluss in der Tasche sammelte Patrick weitere Erfahrung im Bereich Leit- und Sicherungstechnik sowie der Forschung und Entwicklung bei einem Unternehmen für Magnetschwebebahnen. Im August 2022 hat es ihn dann zur Deutschen Bahn verschlagen. „Ich will mich ständig weiterentwickeln“, sagt der Mechatroniker, „dann hatte ich auch ein gezieltes Interesse daran bei der Bahn zu arbeiten und mein Wissen mit einzubringen.“ Seine ausgiebige Berufserfahrung zahlt sich dabei aus.

„Im Studium habe ich viele theoretische Grundlagen gelernt. Im Berufsleben musste ich dann schnell lernen komplexe Sachverhalte auf einen Nenner zu bringen und diese zu filtern. Dank meiner Erfahrung fällt mir das heute sehr viel leichter als zu Beginn meiner Berufskarriere.“

Die Komplexität bei Großprojekten ist nur gemeinsam zu meistern

Patrick hat schnell gemerkt, dass die Arbeit in einem so großen Konzern wie der Bahn in seinen Abläufen doch anders ist als gewohnt. „Früher habe ich ein Projekt schonmal von vorne bis hinten betreut, bei den Ausbauprojekten in Nordbayern reden wir aber von ganz anderen Dimensionen. Die Planungen sind viel umfangreicher mit deutlich mehr Playern. Teamarbeit und gemeinsame Abstimmung sind hier gefragt.“

Unsere Projekte dauern vom Planungsauftrag bis zum Ende der Bauphase oft mehr als zehn Jahre, viele Planungsschritte durchlaufen die Projektteams deshalb nur einmal. Auch die Kommunikation und Unterstützung zwischen den Projekten im Bahnausbau Nordostbayern ist deshalb wichtig. „Meistens ist ein Projektingenieur für einen Streckenabschnitt verantwortlich, das Große und Ganze funktioniert deshalb dann nur zusammen. Obwohl wir bei der Elektrifizierung Marktredwitz–Regensburg nur ein kleines Team sind, kann man auch auf die Unterstützung aus anderen Projektabschnitten bauen. Das Projektteam Elektrifizierung Hof–Marktredwitz zum Beispiel ist schon weiter fortgeschritten in ihren Planungen als wir. Ihre gesammelten Erfahrungen bringen uns dann auch voran und vereinfachen unsere Arbeit.“

135 Streckenkilometer müssen elektrifiziert werden

Die Elektrifizierung Marktredwitz–Regensburg befindet sich aktuell in der Vorplanung, die bis Ende 2024 abgeschlossen sein soll. In der Vorplanung geht es zentral darum, verschiedene Varianten der Streckenplanung aufzuarbeiten. Ganze 135 Kilometer misst der Streckenabschnitt. 20 Haltepunkte, 160 Brücken und zahlreiche Stellwerke muss das Planungsteam berücksichtigen. Patrick ist dafür zuständig den Planern relevante Infos einzuholen und wichtige Fragen vorab zu klären. Passt hier eine Oberleitung hin? Welche Trassierung macht am meisten Sinn, welche konkreten Maßnahmen sind für den Ausbau und die Elektrifizierung notwendig? Welche Behörden müssen in die Planungen mit einbezogen werden? Nach Abschluss der Vorplanung folgt die Variantenentscheidung und später die Entwurfsplanung.

Auch in Zukunft sieht sich der Projektingenieur bei der Bahn. „Ich bin jetzt seit knapp einem halben Jahr hier im Großprojekt und habe einen sehr positiven Eindruck. Die Entwicklungschancen sind wahnsinnig groß. Von der Vielschichtigkeit und Komplexität der Arbeit darf man sich nicht erschlagen lassen, ich kann da mittlerweile gelassener rangehen. Und auch die Sprüche, die man sich als Bahner ab und zu anhört, muss man sportlich nehmen. Wichtig ist: Sei offen für Herausforderungen und geh mit viel Selbstbewusstsein an die Arbeit!“

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